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roman

Die Protagonistin, Simona Wojevski, verdankt ihre Existenz einem aus ethischen Gründen verbotenen Experiment.

 

Simona ist vater-, mutter- und weitgehend geschichtslos, führt jedoch ein ‚normales' Leben mit mehr oder weniger stabilen Beziehungen, abgesehen von diversen promisken Ausflügen und ihren unfreiwilligen Besuchen in dem Institut, in dem sie entstanden ist.

Auf der Suche nach ihrer Identität bezieht sie sich obsessiv auf Körper, ihren eigenen, die ihrer Patienten und ihrer wechselnden Liebhaber.

 

Der Titel spielt auf die Undinen und Meerjungfrauen der Literaturgeschichte an und deren mehr oder weniger erfolglose Versuche, sich in einem fremden Medium – im Fall der Protagonistin einer von männlichen Zuschreibungen definierten Welt – zurecht zu finden. Es finden sich Anklänge an Bachmanns Undine, ein Geschöpf zwischen Metapher und archetypischer Frauenfigur, heillos subjektiv, unvernünftig und irrational, ihre in Worte gefasste Wahrnehmung der Welt gleichzeitig schwebend und schneidend präzise.

 

 

Die Welt ist von Sinnen, sägt politisch korrekt am eigenen Ast und will uns lehren, die Bombe zu lieben. Mit Slaps – aus Slam, Rap und Poesie entstandenen Widerstandsformen – rasende Fragen schreien, in denen Blut, Eiter, Tränen, Newspeak, Objekte, Subjekte, Staatsmänner, First Ladies, Popstars, Mythen, Lügen und Gewissheiten durcheinanderwirbeln. Durch die Wut, die erkennt, statt eine blinde zu sein, entsteht der Mut, doch noch an etwas zu glauben; etwas, das zwischen den Trümmern von Destruktion und Dekonstruktion schemenhaft hindurchschimmert.